Museen zum Anfassen

Wer wissen will, wie im 19. und 20. Jahrhundert gedruckt wurde, der ist im Typorama Bischofszell genau richtig. Mit Handsetzerei, Setz- und Druckmaschinen aus jener Zeit wird das traditionelle Fachwissen um Bleisatz und Buchdruck bewahrt und gefördert. Das Typorama ist nicht nur Museum, sondern immer noch auch Produktionsort – sämtliche Maschinen werden noch benutzt um verschiedenste Drucksachen herzustellen. So kann man die Maschinen dort nicht nur sehen, sondern auch hören. Bei öffentlichen Führungen jeden ersten Sonntag im Monat werden Gäste in die Geheimnisse der Druckkunst eingeweiht. Gruppen können auch individuelle Termine mit dem Museum vereinbaren.

Der Blick in die Sterne fasziniert die Menschen seit jeher. Ferne Galaxien, unendliche Weiten – das ist nicht umsonst der Stoff für Blockbuster-Filme aus Hollywood. In Kreuzlingen gibt es einen Ort von dem aus man besonders gut den Himmel beobachten kann: die Sternwarte und Planetarium Bodensee. Gruppenführungen, wöchentliche öffentliche Beobachtungsabende und ein Wochenspielplan mit verschiedenen Programmen (auch für Kinder und Jugendliche) entführen Gäste in eine fremde Welt. Das Planetarium ist in der Regel mittwochs, samstags und sonntags geöffnet. Durchs Teleskop gucken lässt sich jeweils am Mittwochabend.

Saurer war lange der prägende Arbeitgeber in Arbon. Kein Wunder, dass auch nach der glorreichen Zeit die aussergewöhnliche Firmengeschichte im kleinen Bodenseestädtchen weiterhin gepflegt wird. Im Saurer Museum werden einerseits historische Fahrzeuge (Lastwagen, Busse, Militärfahrzeuge, Feuerwehr- und Postautos) gezeigt, andererseits aber auch Textil-, Stick-, und Webmaschinen. Seit 2017 gibt es zusätzlich ein öffentlich zugängliches Depot in dem weitere Fahrzeuge und Maschinen ausgestellt werden, für die es im Museum keinen Platz mehr gab. Museum und Depot sind täglich geöffnet.

Warum waren die Thurgauer Bauern in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts landwirtschaftliche Pioniere? Welches häusliche Geschick benötigte eine Frau vor 200 Jahren? Antworten auf derlei Fragen bekommen Gäste im Schaudepot St. Katharinental des Historischen Museums Thurgau. Mehr als 10’000 Originale zu Themen wie Landwirtschaft, Weinbau, Transport, Frauenarbeit, Handwerk und Gewerbe warten darauf, entdeckt zu werden. Das Schöne hier ist: Man darf die ausgestellten Objekte nicht nur bestaunen, sondern auch anfassen und ausprobieren. Regelmässig gibt es geführte Rundgänge zu verschiedenen Themen und weitere lehrreiche Vermittlungsangebote. Nur wenige können Geschichte so lebendig machen wie Depot-Leiter Peter Bretscher. Die Besichtigung des Schaudepots ist nur in Verbindung mit einer Führung möglich.

Kein Museum im klassischen Sinn, aber doch ein Ort, an dem man vieles entdecken kann: der Historische Lehrpfad im Schaarenwald bei Diessenhofen. Neben einigen Bunkern und Unterständen aus dem Zweiten Weltkrieg ist es dank der Hinweistafeln möglich, die Spuren des Brückenkopfes zu sehen, der von österreichischen Truppen 1799 erstellt wurde. Im Kern besteht die Anlage heute aus einem beschilderten archäologischen Lehrpfad, der teilweise rekonstruierten Kronschanze und einem Schauraum. Als militär-historische Ergänzung, obwohl in keinem direkten Zusammenhang stehend, wird der Infanteriebunker am Brückenkopf in die Führungen miteinbezogen. Geöffnet bei schönem Wetter jedes 1. Wochenende im Monat von Mai bis Oktober oder für Führungen nach telefonischer Rücksprache.

Für Eisenbahn-Fans ist dieser Ort ein Muss. Wo sonst kann man schon so viel Bahngeschichte erleben? Und das im besten Sinne, denn das Locorama, eine ehemalige Lokremise, versteht sich als «Museum zum Anfassen». Neben den zahlreichen historischen Dampfloks – unter anderem kann man hier die letzte Thurgauer Dampflok sowie die riesige Schnellzugsdampflok S 3/6 der bayerischen Staatsbahn sehen – können sich Besucher auch selbst ans Steuer setzen. Im Lokomotiv-Simulator kann man als Lokführer/in auf Strecken der Thurbo dem Bodensee entlang oder mit der Appenzellerbahn von St. Gallen nach Trogen fahren. Zudem gibt es eine Draisine und ein Kinderzug, der Kinder durch das Gelände fährt. Von Anfang Mai bis Ende Oktober ist das Locorama sonntags geöffnet. Für Gruppen öffnet das Locorama auch nach Vereinbarung.

Aston Martin, Alfa Romeo, BMW, Ferrari, Jaguar, Lamborghini und Porsche – wer ein Herz für Autos hat, findet in diesem privaten Romanshorner Museum wahrscheinlich alles, was ihn oder sie glücklich macht. Gezeigt werden in der autobau Erlebniswelt permanent rund 90 Autos. Bis auf wenige Ausnahmen von Leihgaben stammen alle Sportwagen, Klassiker und Rennautos aus der privaten Sammlung Fredy Lienhards, dem Gründer der autobau Erlebniswelt. Design, Technik und Rennsport zum Anfassen war und ist seine Devise. Geöffnet hat das Museum jeden Sonntag. An diesen Tagen gibt es immer eine offene Führung für maximal 15 Personen. Geführte Rundgänge für Gruppen sowie Events können auch ausserhalb der regulären Öffnungszeiten gebucht werden.