Das ist Reto

Wenn Reto Meyer ein Teil eines Velos wäre, wäre er der Lenker. Aber er ist kein Velo, sondern Geschäftsführer von Tour de Suisse. Als solcher freut er sich. Wo vor Monaten noch eine Baugrube war, steht jetzt sein neues Unternehmensgebäude. Die Velomontage wird in Zukunft effizienter und flexibler werden. Die Grundlage für ein weiteres gesundes Wachstum. Da darf man sich auch freuen.

5'500 Quadratmetern Veloerlebnis

Mit oder ohne Strom, mit oder ohne Federung, die Thurgauer Velobauer haben es oder machen es. Und sie machen es gut. So gut, dass sie sich 2018 ein neues Unternehmensgebäude leisten konnten. Auf sagenhaften 5'500 Quadratmetern wird seit dann eingespeicht, geschraubt und neu sogar inhouse lackiert. Läck mir! Reto Meyer weiss noch mehr.

«Auf sagenhaften 5'500 Quadratmetern wird eingespeicht, geschraubt und neu sogar inhouse lackiert.»

Fragen an Reto Meyer, Geschäftsführer von Tour de Suisse

Tour de Suisse stellt seit über 80 Jahren, Velos und E-Bikes her. Reto Meyer: Es sind eigentlich zwei Schritte: Zunächst stellen wir ein breites Grundsortiment an Typen her: Von Urban über E-Bikes bis Mountainbikes. Sie entsprechen den verschiedenen Ansprüchen unserer Kunden. Im zweiten Schritt nimmt der Kunde das Heft in die Hand und individualisiert einen Grundtyp nach seinen individuellen Wünschen. Wir montieren und lackieren anschliessend sein ganz persönliches, von ihm zusammengestelltes Velo.

Ist das nicht relativ aufwendig? Natürlich ist es für uns wesentlich komplexer, so zu arbeiten, als einfach fixfertige Velos auf Vorrat zu produzieren, im Frühling zu den Händlern zu bringen und ins Schaufenster zu stellen. Wie das ja viele andere machen.

Warum macht ihr es denn so kompliziert? Es ginge doch sicher auch viel einfacher! Wir können nicht anders! (lacht) Es ist in unserer Unternehmens-DNA, wir wollen unseren Kunden nicht bloss ein Velo verkaufen, sondern ihr Velo, ihr ganz persönliches. Wir sind überzeugt, dass ein schönes Velo etwas Individuelles und ganz Spezielles ist. Und das stimmt wohl. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Kunden beim Kauf eines neuen Velos durchaus bereit sind, dem Thema eine grosse Aufmerksamkeit zu schenken.

Indem er zum Beispiel aus Dutzenden von Farben die Rahmenfarbe und die Dekorfarbe selber aussucht? Ja, das sicher auch. Die Farben spielen eine zentrale Rolle. Männerfarben, Frauenfarben, Modefarben, Vintagefarben, edler Hochglanz oder cooles Matt-Finish. Die Farben sind das augenfälligste Wahlkriterium von Tour de Suisse, aber natürlich nicht das einzige. Es können verschiedenste technische Komponenten gewählt werden. Für mehr Komfort, für weniger Gewicht oder eine höhere Belastung. Schaltung, Sattel, Bremsen und so weiter und so fort.

Ist der Kunde denn mit so viel Informationen und technischen Details nicht masslos überfordert? Wir erleben das anders: Dadurch dass der Kunde viele Komponenten wählen kann, interessiert er sich und beschäftigt sich mit den einzelnen Optionen und wird selber zum kleinen Velofachmann. Was ist ein Pinion-Getriebe, und was sind die Vorteile dieser Technik, was kann ich stattdessen wählen? Und so weiter. Und dann ist da selbstverständlich immer noch der Tour de Suisse-Velohändler, der natürlich alles aus erster Hand erklären kann.

«Wir wollen unseren Kunden nicht bloss ein Velo verkaufen, sondern ihr Velo, ihr ganz persönliches.»

Dann geht man also zum Velohändler und stellt dort sein Zweirad zusammen? Kann man so machen. Und es gibt viele Kunden, die es so machen. Es gibt auch noch einen anderen Weg: Man kann den gewünschten Velotyp auf unserer Homepage auswählen und bis ins Detail konfigurieren. Von Rahmengrösse über Farbe bis hin zu den technischen Finessen. Das persönliche Velo kann man sich als PDF herunterladen, Freunden zeigen und mit dem Händler vor Ort besprechen.

Ist auf dem Datenblatt denn nicht alles erfasst? Was gibt es denn zusätzlich zu besprechen? Sie wissen ja, wie das ist: Bildli sind schön, aber live ist doch etwas ganz anderes! Zum Beispiel die Farben: Beim Händler können die Kunden alle Lackmuster bei Sonnenlicht anschauen. Live glänzen sie dann richtig oder wirken ganz edel matt. Die Kunden können auch das Zubehör begutachten oder sich technische Instruktionen geben lassen.

Die Konkurrenz bei E-Bikes und Velos ist gross, hat man da auch ein bisschen Schiss? Nein, gesunden Respekt! Die Konkurrenz ist breit und gross, der Markt bietet gesundes Potenzial und Velos und E-Bikes liegen im Trend. Vor der Konkurrenz muss nur Angst haben, wer kein Profil hat. Wir haben uns klar positioniert: ein Schweizer Hersteller, der Velos nach Kundenwunsch herstellt. Jedes ein Traum von einem Kunden, ein Einzelstück. Das machen nicht so viele.

Reden wir noch übers Geld. Tour de Suisse- Velos gehören nicht zu den billigsten. Ist das ein Problem? Nein, wir produzieren lokal mit ausgebildetem Personal. Das verstehen und schätzen unsere Kunden. Die Qualität, die sie bekommen, ist sehr hoch. Die Preise dafür sind fair. Unrealistische Preise kann heute im Markt niemand mehr durchsetzen.

«Die Farben spielen eine zentrale Rolle. Männerfarben, Frauenfarben, Modefarben, Vintagefarben, edler Hochglanz oder cooles Matt-Finish.»

Besuch am Firmensitz

Neu und schön, riesengross und voller Licht. Der neue Unternehmenssitz von Tour de Suisse überzeugt architektonisch mit einem aufgeräumten Design und einer klar strukturierten Formensprache. Spannender ist der Kubus natürlich im Inneren. Dort befinden sich nicht nur das Café und der Showroom, sondern selbstverständlich auch das eigentliche Herz: Die Geburtsklinik für alle Tour de Suisse-Velos und -E-Bikes. Hier kommen sie zur Welt und werden einzeln von Hand zusammengebaut. Stück für Stück. Und anders als wir Menschen laufen die Tour de Suisse- Velos von Geburt an flüssig. Kommen Sie vorbei und wagen Sie einen Blick hinter die Kulissen.

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