Frische Herbstluft, edle Weine

Auf dem Weinweg, mit Start im süssen Thurgauer Städchen Weinfelden, wird Weinbau erlebbar. Nach Durchwanderung des historischen Dorfkerns von Weinfelden steigt man hoch in die goldenen Rebberge der Region und staunt ob der malerischen Aussicht auf die Thurebene bis hin zum Säntis. Auf dem neun Kilometer langen Weg durch die Rebhänge erzählen 30 Tafeln von Weinbau und Winzern der Region. Als Highlight darf aus einem Weinsafe inmitten der Reben hervorragender Thurgauer Wein degustiert werden. Der Weinwegrucksack stattet Gäste mit Tresor-Code, Weinglas und etwas zum Knabbern aus.

Zu Mittag im Weinberg

Wenn sich am Mittag der grosse Hunger meldet, erreicht man mit kleinen Abstechern vom Weinweg zwei Restaurants. Was «Im Weinberg» aus der Küche kommt, ist mit grosser Sorgfalt zubereitet und stammt von Landwirtschaftsbetrieben aus der Umgebung. Weine aus der Nachbarschaft werden im Restaurant serviert oder können auf Wunsch zum Einkaufspreis nach Hause genommen werden. Das Restaurant Thurberg liegt noch ein wenig weiter den Südhang hinauf und bietet eine wunderschöne Panoramasicht. Vom Tagesmenü über à la Carte bis zum Zvieri-Plättli findet hier das Spaziergängerherz alles, was es begehrt.

«Weintresor knacken und inmitten der Reben vorzüglichen Wein degustieren»

Eine Nacht im ehemaligen Kartäuserkloster

Nach der Wanderung geht’s mit ÖV oder Auto weiter ins Thurtal. An den Hängen des Flusses Thur, der dem Kanton seinen Namen gab, wachsen wunderbare Weine. Einer der verschiedenen ausgezeichneten Weinbauer der Region ist ein ehemaliges Kloster, die Kartause Ittigen. Die Kartause ist aber noch viel mehr: Kulturzentrum mit zwei Museen, Hotel, Restaurant, Klosterladen, Kraftort. Die müden Wanderbeine geraten beim Durchschreiten der Klosterpforte in Vergessenheit, Frieden und Harmonie dieses Ortes legen sich über einen. Übernachtet wird hier in stilvollen minimalistisch eingerichteten Zimmern oder – wie früher die Kartäuser – in einer Mönchsklause mit eigenem Gärtchen.

0 Kilometer zum Z'Nacht!

Zuerst wird aber noch gespiesen. Und zwar im hiesigen Restaurant mit dem riesigen Mühlerad. Man glaubt's kaum, aber unter Umständen hat das Abendessen weniger Kilometer hierhin zurückgelegt als der Gast. Zumindest dann, wenn man ein 0-Kilometer-Menu bestellt: Die Kartause Ittingen mit ihrem Gutsbetrieb und 100 Hektaren Land produziert – wie zu Klosterzeiten – vieles selbst. Gemüse, Kräuter, Milch, Fleisch oder eben; Wein. Über 200 Produkte kommen vom eigenen Bauernhof und finden ihren Höhepunkt auf dem Teller in Form der 0-Kilometer-Menus, deren Frische kaum zu übertreffen ist.

«Es gibt für einen Koch nichts Schöneres als zu sehen, wie die Produkte quasi auf den Teller wachsen.» Jürgen Stöckel, Küchenchef

Auf den Spuren der Kartause

Eingebettet in Rebhänge, Felder und Wälder, ist die Kartause wunderbarer Ausgangsort für vielerlei Pfade durch mystische Natur. So steigt man am nächsten Morgen etwa auf in den Ittinger Wald zum Köhlerplatz, wo zuletzt 2018 Holzkohle wie anno dazumal hergestellt wurde. Aber auch innerhalb der Klostermauern gibt es diverse Wege, die auf verschiedene Arten die reiche Geschichte der Kartause erfahren lassen. Auf dem Ittingen Walk führt eine kanadische Künstlerin per Audioguide mit Erzählungen zum Kloster, Geräuschen und Klängen in eine Parallelwirklichkeit. Ein Genuss für alle Sinne. Möchte man seinen Radius erweitern, sattelt man eins der hauseigenen (E-)Velos.

Naturjuwel Seebachtal

Das wenige Kilometer entfernte Seebachtal ist per Fahrrad bestens erreichbar und ein Besuch lohnend. Das unter Naturschutz stehende Gebiet um die drei Seen gilt heute aufgrund wertvoller Lebensräume für seltene Pflanzen- und Tierarten als Landschaft von nationaler Bedeutung. Dies war nicht immer so. Durch die Trockenlegung der Uferbereiche während der Anbauschlacht im zweiten Weltkrieg, ging ein äusserst artenreicher Lebensraum verloren. Nach Gründung einer Stiftung zum Schutz und viele Renaturierungen später ist hier wieder eine Insel der Biodiversität und die Natur zeigt sich erneut von ihrer schönsten Seite.

Ihr Wochenende im Thurgau: Vielleicht so?

Tag 1

Tag 2

  • Eines der hauseigenen Velos der Kartause Ittingen satteln, Picknickkorb (muss vorbestellt werden) fassen und ab ins Seebachtal
  • Wanderung entlang der See-Route durch das Naturschutzgebiet von nationaler Bedeutung
  • Lauschiges Plätzchen an einem der drei Seen des Seebachtals aussuchen und Picknick geniessen
  • Rückfahrt in die Kartause Ittingen
  • Besuch des Kunstmuseums und des Ittinger Museums oder mit Audioguide entlang des Ittinger Walks durch die Geschichte der Kartause spazieren

Den Thurgau entdecken