Thurgauer Führungen der besonderen Art

Wie wäre es, den Kanton Thurgau aus einer neuen Perspektive kennenzulernen? Kuriositäten, Geheimtipps, Kunst, Phänomene: Die (Stadt-)Führenden kennen die unglaublichsten Geschichten, die erstaunlichsten Fakten, die witzigsten Anekdoten und die schaurig-schönsten Abenteuer des Thurgaus.

Graffiti oder Sticker selbst gestalten? In die 2023 entstandene Frauenfelder Street Art eintauchen? Dann ist ein Street Art Workshop mit Führung das richtige Angebot. Es warten drei Stunden voller Strassenkunst auf die Teilnehmenden. In der einen Hälfte entdecken Gäste unter inspirierender Führung der Künstlerinnen und Kuratorinnen Taina und ELF die Frauenfelder Street Art Kunstwerke. Im anderen Teil wird selbst Hand angelegt: Teilnehmende werden zu Kunstschaffenden, die ein Graffiti sprayen oder ihren eigenen Sticker entwerfen.
Beim Orgelspaziergang setzt das Kloster Fischingen die Orgeln seiner Barockkirche ins Zentrum. Ganze vier Stück sind dies! Die Orgel gilt als Königin der Instrumente. Sie hat Charakter und inspiriert. Dies erfahren Gäste hautnah bei Klanghäppchen, die auf allen vier Orgeln während der Führung vorgespielt werden. Königin unter den vier Fischinger Orgeln ist übrigens die 260-jährige Aichgasserorgel. Sage und schreibe 2’265 Orgelpfeifen warten darauf, Gäste mit ihrem Klang zu begeistern.
Die Entdeckungstour «Das grosse Suchen» führt Familien mit Kartenset – ganz ohne Technik oder neue Medien – durch das Naturmuseum Thurgau. Gemäss den Karten gilt es, Tiere der Ausstellung zu entdecken. So dürfen Kinder sich etwa auf die Suche machen nach etwas ohne Beine oder etwas Glänzendem. Ältere Kinder suchen etwas, das im Winter ruht oder viele Nachkommen hat. Familien werden damit inspiriert, sich die hiesige Tierwelt genau anzuschauen, sich darüber auszutauschen und sich Gedanken zu Aussehen und Lebensart zu machen. Ausleihe des Kartensets und Museumseintritt sind kostenlos.
Schon Karl der Grosse setzte beim Schutz seiner Städte auf Nachtwächter. In Bischofszell wurden sie spätestens ab dem dritten Stadtbrand im 13. Jahrhundert eingesetzt – unter anderem genau um weitere Brände zu verhüten. Sie waren vereidigte Ordnungshüter im nächtlichen Bischofszell des Mittelalters. Von Mai bis Oktober führen heutzutage am Vorabend vor Neumond die Nachtwächter der bis heute bestehenden Zunft Gäste entlang der historischen Route. Dabei lauscht man dem Stundenruf und Geschichten aus dem reichen Fundus der Nachtwächter.
Madame Bure, die Amme des Prinzen Louis Napoléon, öffnet ihre Kleidertruhe und erzählt vom Leben im Schloss Arenenberg. Die Kinder bewegen sich verkleidet in historischen Kostümen durchs Schloss, erfahren wie der kaiserliche Hof gelebt hat, wie sie sich gewaschen und was sie gegessen haben.
Vom Bierbrauen am Hafen bis zur Kräuterkunde im Seeburgpark, vom Bootsbau bis zum Urban Sketching: Die Stadtführungen in Kreuzlingen laden dazu ein, Geschichte, Natur und Handwerk hautnah zu erleben – für Gross und Klein, das ganze Jahr über.
Arbon verfügt über eine lebendige geschichtliche Vergangenheit, bei welcher Frauen eine wesentliche Rolle gespielt haben. Ein szenischer Rundgang entführt in eine andere Zeit und lässt den Alltag sowie die Tätigkeiten von Frauen aus der Vergangenheit aufleben.
Schon Cleopatra im antiken Rom zollte den siegreich heimkehrenden Feldherren ihren Respekt, indem sie einen Teppich aus duftenden Rosenblättern auslegen liess. Die Liebe zur Rose dürfte auch in Bischofszell älter sein als vermutet. Ob der Ursprung von den Benediktinermönchen des Klosters St. Gallen her rührt oder ob die Leinwandhändler auf ihren Handelsreisen nach Frankreich sich von der Grazie der Rose verzaubern liessen, bleibt allerdings ein Geheimnis. Weitere blumige Geschichten erfährt man bei einer Rosenführung in Bischofszell.
Warum waren die Thurgauer Bauern in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts landwirtschaftliche Pioniere? Welches häusliche Geschick benötigte eine Frau vor 200 Jahren? Antworten auf derlei Fragen bekommen Gäste bei einer Führung im Schaudepot St. Katharinental des Historischen Museums Thurgau. Mehr als 10’000 Originale zu Themen wie Landwirtschaft, Weinbau, Transport, Frauenarbeit, Handwerk und Gewerbe warten darauf, entdeckt zu werden. Das Schöne hier ist: Man darf die ausgestellten Objekte anfassen und ausprobieren.
Gottlieberhüppen – welch wunderbare Thurgauer Erfindung! Die zarten Waffelröllchen sind aber längst nicht mehr der einzige Star der Zuckerbäckerei in Gottlieben. Bei einer Führung können die Manufaktur und die hier hergestellten süssen Verführungen entdeckt werden. Beim anschliessenden Schoggi-Workshop legen Gäste selbst Hand an und kreieren unter Anleitung von den Gottlieber-Mitarbeitenden köstliche Werke aus Schokolade. Spannende Hintergründe zum Thema Cacao inklusive. Ein Besuch im idyllischen Seecafé direkt am Seerhein in Gottlieben und ein Besuch des Manufakturladens runden das Angebot ab.
Die Frauenfelder Stadtgeschichte einmal anders erzählt. Auf dem Rundgang hört man selbstverständlich die Geschichte über die verheerenden Stadtbrände und wie Frauenfeld entstand. Zudem gibt es kriminalistisch angehauchte Geschehnisse aus verschiedenen Jahrhunderten zu entdecken: Es geht um die Stadtbrände und deren Auswirkungen auf die mutmasslichen Brandstifter, um die Geschichte von Herrn Schuppli, die Anekdote zu Metallsägen und was es mit der Redewendung «Jemanden an den Pranger stellen» auf sich hat.

Weitere Geschichten im Thurgau hautnah erleben

Der Thurgau bietet eine Vielzahl an kulturellen Entdeckungen – von historischen Schauplätzen bis zu zeitgenössischen Erlebnissen. Spannende Geschichten laden dazu ein, die Region aus neuen Perspektiven kennenzulernen.


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