Mittelalter-Spuren im Thurgau

Im Thurgau lässt es sich besonders gut auf den Spuren des Mittelalters reisen. Denn im benachbarten Konstanz fand von 1414 bis 1418 das Konzil von Konstanz statt – der grösste Kongress des Mittelalters. Ziel war es, die Kirche zu einigen und aus drei Päpsten wieder einen zu machen. Noch heute sind viele Spuren dieser bewegten Zeit sichtbar – auch im Thurgau. Wer genau hinschaut, entdeckt Burgen, Klöster, alte Stadtmauern und geheimnisvolle Geschichten.

Endzeitstimmung in ganz Europa
Spätestens Ende des 14. Jahrhunderts war das mittelalterliche Weltbild komplett aus den Fugen geraten. Nachdem ein Papst aus Avignon und ein Papst aus Rom schon länger darum stritten, wer der wahre Stellvertreter Christi auf Erden sei, kam nun noch ein dritter dazu. Zudem herrschten in ganz Europa Feindseligkeiten und die Pest flammte wieder auf.
«habemus papam»
In diesem Chaos rief König Sigismund zum Konzil zusammen. Man tagte mehrere Jahre, bevor das Konklave am Konstanzer Hafen starten konnte. Am 11. November 1417 hiess es endlich «habemus papam» – wir haben einen Papst! Aber ohne den Thurgau, als natürliches Umland mit genügend Verpflegung und Unterkünften, wäre dieser Anlass in Konstanz nicht möglich gewesen. Und noch heute finden sich in der Region unzählige Spuren aus dieser bedeutungsvollen Zeit.

«Die Kreuzlinger Mitra – das wohl kostbarste Erinnerungsstück an die Konzilszeit – ist im historischen Museum im Schloss Frauenfeld ausgestellt.»

Im Schloss Frauenfeld bestaunen Besucher einen der wertvollsten Kunstschätze der Konzilszeit: die Mitra. Bevor Papst Johannes XXIII. in Konstanz einzog, übernachtete er im Kloster Kreuzlingen. Als Dank für die genossene Gastfreundschaft stattete er den Abt des Konvents mit dem Recht aus, eine Bischofsmütze zu tragen. Der Abt nutzte die Chance, um sich ein echtes Statussymbol anzufertigen.
Das über dem Untersee thronende Schloss Arenenberg machten die Bonapartes einst zu ihrem Exilsitz. Unter dem Namen «Narrenberg» befand sich die Anlage während des Konzils im Besitz bedeutender Patrizierfamilien. Im mittelalterlichen Patriziergarten bekommen Besucher heute einen guten Eindruck davon, wie unsere Vorfahren sich vor 600 Jahren das Paradies vorgestellt haben.
Zum 600-jährigen Jubiläum des Konstanzer Konzil hat Thurgau Tourismus mehrere «Wege des Konzils» erarbeitet, welche die mittelalterlichen Schätze miteinander verbinden. Eine praktische und kostenlose Erlebniskarte weist den Weg. Thurgauer Gäste radeln nun auf der Konzil-Rundfahrt, wandern auf dem Bistumsweg oder einem Pilgerweg und fahren auf den Spuren des Konzilschronisten Ulrich Richental hinterher.

«Historische Schätze, Schlösser, Kastelle und vieles mehr. Unzählige Spuren aus dieser Zeit gibt’s im Thurgau zu entdecken!»

Mittelaltererlebnisse

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Ob Museumsbesuch, Klosterführung oder Skulpturenweg – der Thurgau bietet vielfältige Einblicke in Geschichte, Kunst und Tradition. Ideal für alle, die Kultur gern mit Bewegung und Natur verbinden.


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