verwoben

Im diesjährigen Konzertprogramm verwebt das ensemble punktum vier unterschiedliche kompositorische Handschriften zu einem klanglichen Ganzen: Franz Danzi, ein Pionier der Gattung Bläserquintett, verband seine tiefe Verehrung für Mozart mit dem experimentellen Geist der Mannheimer Schule. In seinem Werk verschmelzen klassische Formklarheit und chromatische Raffinesse – ein Ausdruck von Fortschrittsglauben verwoben innerhalb der Tradition. Auch Ludwig Thuille folgte diesem Konzept: Aufgeschlossen für die fortschrittlichen Werke Wagners und Liszts, hielt er dennoch an romantischen Vorbildern wie Schumann und Brahms fest. Ausgehend von seinen frühen Klavierstücken übersetzt György Ligeti die sechs Bagatellen in pointierte, scharf konturierte Miniaturen für Bläser: Mit einem Hauch von Ironie und expressiver Prägnanz durchbrechen sie die klassische Klangwelt, sind jedoch inspiriert von seinen Vorgängern Bartók und Strawinsky. Mit der Uraufführung eines neuen Werks des zeitgenössischen Komponisten Martin Skamletz wird der Bogen in die Gegenwart gespannt – hinterfragend, anknüpfend, weiterführend.