Reliquien und Reliquienverehrung: Einführung zur Ausstellung im Ittinger Museum

Die Ausstellung im Ittinger Museum präsentiert anhand einer Auswahl von Objekten aus Thurgauer Kirchgemeinden die Bedeutung der Reliquien im kirchlichen Kult.
Der Vortrag dazu wird diverse Aspekte des Reliquienkults und seiner langen Geschichte vertiefen. So sind die Kirchenbauten Kaiser Konstantins des Grossen in Rom prägend für die Rolle von Reliquien beim Aufstieg des Christentums zur römischen Staatsreligion im 4. Jahrhundert. Der Besitz hochrangiger Reliquien wurde vielfach zur Ambition der Politik. So kamen die Dreikönigsreliquien nach der Eroberung Mailands durch Kaiser Friedrich Barbarossa 1164 nach Köln, wo sie – in einem wertvollen Schrein verwahrt – bis heute ein Anziehungspunkt für Gläubige sind. Reliquien waren besonders auch im Vierten Kreuzzug eine prestigeträchtige Kriegsbeute: Bei der Plünderung des byzantinischen Konstantinopel 1204 wurden sie in grosser Zahl nach Westeuropa gebracht.
Auch in den Kontroversen um die 'Echtheit' von Reliquien spielte die Politik mit, wie dies beispielhaft bei den Maria Magdalena-Reliquien in Frankreich zu veranschaulichen ist. Andere Beispiele werden herangezogen für fantastische Herkunftslegenden oder für wirklich historisch fassbare Persönlichkeiten, deren Überreste für den Ort ihres Begräbnisses zum auch wirtschaftlich relevanten Faktor werden.
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- Keine Durchführung