Künstler:innengespräch
Tom Fellner – «Fetischprojekt»
Maja Roncoroni – «lückenhaft»
Olga Titus
Ein Fetisch ist etwas, das ein scheinbares Eigenleben besitzt.
In meinem Fetischprojekt interessiert mich die psychologische Beseelung von physisch toten Objekten. Wie entsteht eine emotionale oder sentimentale Reaktion auf solche Gegenstände? Welche Funktion haben diese Objekte und Bilder in unserer Kultur? Warum gibt es sie überhaupt? Tom Fellner
Ein Gewand aus Licht umhüllt das Erdgeschoss der Vebikus Kunsthalle. Meine Arbeit mäandert zwischen digitalen und analogen Arbeitsweisen. Dabei interessieren mich verschiedene mediale und zeitbasierte Phänomene und Aspekte. Der Begriff «das bewegte Bild» ist als Film, als kinetisches Objekt oder digitales Bild in analogem Gewand (etwa als Paillettenbild) gegenwärtig und präsent.
Die Werke sind in verschiedenen Medien umgesetzt und umkreisen einen Kosmos, der das Thema der Fluidität umschreibt. Geprägt und angetrieben von meiner persönlichen Geschichte und Herkunft, wird mein Schaffen durch diese Erfahrungen geleitet. Dieser rote Faden zieht sich durch meine Arbeiten wie ein Band, das Verknüpfungen herstellt und die einzelnen Fragmente miteinander verbindet. Olga Titus
In ihrer Ausstellung «lückenhaft» im Südraum der Vebikus Kunsthalle Schaffhausen zeigt die Zürcher Künstlerin Maja Roncoroni, wie sie mit Erinnerungen umgeht. Mit feiner Beobachtung, Ironie, Humor, Spielfreude und künstlerischer Ästhetik verflicht sie in ihren Werken Vergangenheit und Gegenwart, spielt mit vermeintlicher Realität und Täuschung. Roncoronis Fotografien, Collagen und Installationen wecken Emotionen und inspirieren, die Betrachtenden zu eigenen Rückschauen. Wie klingt, schmeckt, riecht Erinnerung? Die Werke evozieren solche Fragen, die man nur für sich selber beantworten kann.