112. Karfreitagskonzert, Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op.36
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Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus
Bereits in jungen Jahren hat Felix Mendelssohn Bartholdy die geistlichen Werke der grossen alten Meister kennen gelernt und sich, insbesondere mit der Wiederaufnahme der Werke von Händel, die Welt der Oratorien erschlossen. So finden wir im Paulus eine meisterhafte Verschmelzung der Innigkeit Bachs und der Ausdrucksstärke Händelscher Instrumentierung. Zusammen mit der Schöpfergabe Mendelssohns entstand eine geniale Mischung, die aus der Unruhe jener Epoche der anbrechenden Romantik zu verstehen ist und die mit der Anlehnung an barocke Formenstrenge Halt und Sicherheit suchte. Mendelssohn vollendete sein Oratorium Paulus 1835 bereits als 26-Jähriger. Den Text hat er zusammen mit einem Freund, dem protestantischen Pastor Julius Fürst, erarbeitet. Das Oratorium wurde an Pfingsten 1836 beim Niederrheinischen Musikfest in Düsseldorf uraufgeführt und gelangte noch im selben Jahr in englischer Sprache in Liverpool zur Aufführung. Es begeisterte das Publikum innerhalb kurzer Zeit in ganz Europa und Amerika.
1914 erklang das Werk erstmals an einem Karfreitagskonzert in Schaffhausen, nachdem bereits 1872 das zweite Mendelssohnʹsche Oratorium Elias am ersten Karfreitagskonzert durch den Männer- und Frauenchor Schaffhausen aufgeführt worden war.
1992 wurde am Karfreitag das Oratorium Christus dargeboten, ein Werk, mit dem Felix Mendelssohn Bartholdy eine Trilogie abschliessen wollte, das aber leider unvollendet blieb. Im ersten Teil, nach einer grossangelegten Choralfantasie über «Wachet auf, ruft uns die Stimme» werden zunächst die Predigt, die Wundertaten und Visionen und schliesslich die Steinigung des Stephanus geschildert. Der Christenverfolger Saulus wütet gegen die Jünger und ihre Anhänger. Auf dem Weg nach Damaskus erscheint ihm jedoch Jesus. Die Jesusworte «Saul, was verfolgst du mich» werden für einen vierstimmigen Frauenchor, fast engelsgleich, komponiert im Dialog mit dem erschütterten Saulus. Nach dreitägiger Blindheit fällt es Saulus «wie Schuppen von seinen Augen», er kann wieder sehen, lässt sich taufen und wird nach tiefgreifender Prüfung ein auserwählter Verkünder der frohen Botschaft der Lehren Christi. Der Chor begleitet diesen wunderbaren Wandel des Saulus zum tief gläubigen Paulus und beschließt den ersten Teil mit der ergreifenden Fuge «Oh welch eine Tiefe des Reichtums, der Weisheit und Erkenntnis Gottes!» Der zweite Teil des Oratoriums wird von einem prächtigen Gotteslob «Der Erdkreis ist nun des Herrn» eröffnet und handelt von der Missionstätigkeit des Apostels Paulus in der hellenistischen Welt. Nun muss Paulus seinerseits Unverständnis, Hass und Verfolgung erfahren, bleibt aber seinem Glauben treu. Der Chor begleitet seinen weiteren Lebensweg einerseits mit so tief berührenden Chören «Wie lieblich sind die Boten, die den Frieden verkünden.» Andrerseits schlüpft er erneut in die Rolle der Verfolger mit dem aufgebrachten, zornigen Chor «Ist das nicht…, weg, weg mit ihm?!» und einem Plädoyer, auch den Apostel Paulus zu steinigen. Paulus durchleidet noch einmal die tragische Verfolgung wie sein Vorgänger Stephanus, allerdings ohne sterben zu müssen. Den Schluss bildet eine klangprächtige Doppelfuge, in welcher die Gerechtigkeit Gottes gegenüber dem Märtyrer Paulus und allen Gläubigen gepriesen wird.
Da ein Oratorium auf eine szenische Darstellung verzichtet, übernehmen die Solisten und der Chor erzählerisch jeweils mehrere Rollen. Um dem dramatischen Verlauf des Geschehens besser folgen zu können, werden Sie im Programmheft den vollständigen Werktext lesen können.
Wir wünschen Ihnen ein musikalisches Vergnügen!
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