Saus & Laus. Höhen und Tiefen des hiesigen Weinbaus
Eintritt frei.
Saus und Laus. Die Höhen und Tiefen des Thurgauer Weinbaus
Im Mittagsvortrag «Saus und Laus. Die Höhen und Tiefen des hiesigen Weinbaus» vom 27. November 2025 im Schloss Frauenfeld erzählt die Historikerin Carmen Aliesch von den goldenen Zeiten des Weinbaus im Thurgau, von seinen Krisen bis hin zur modernen Wiedergeburt.
Der Thurgauer Weinbau erlebte im 18. und 19. Jahrhundert eine Blütezeit. Klöster wie die Kartause Ittingen und das Dominikanerinnenkloster St. Katharinental prägten das wirtschaftliche Leben der Region mit riesigen Kelleranlagen und Absatzmengen von Hunderttausenden Litern jährlich. Das grösste noch erhaltene historische Weinfass der Schweiz, heute im Schaudepot St. Katharinental ausgestellt, zeugt von dieser Ära.
Goldene Jahre und der Kampf ums Überleben
Mit dem Auftreten der Reblaus 1896 begann eine Jahrhundertkatastrophe. Ganze Weinberge wurden vernichtet und mit hochgiftigem Schwefelkohlenstoff behandelt. Die Rebfläche schrumpfte von 2100 auf nur noch 128 Hektar. Doch die Reblaus war nicht der einzige Feind. Auch der falsche Mehltau und billige Weinimporte setzten den Winzern zu. Viele Angestellte verliessen die Reben zugunsten der Industrie. Der Weinbau schien dem Untergang geweiht.
Von der Krise zur Moderne
Erst mit der Einführung neuer Sorten wie dem Müller-Thurgau und moderner Pflanzenschutzmethoden gelang die Wende. Die Politik unterstützte den Wandel indirekt: Die Eidgenössische Alkoholverwaltung förderte den Konsum von Bier und Wein statt Branntwein – ein willkommener Impuls für den Weinbau. Heute setzen immer mehr Thurgauer Winzerinnen und Winzer auf Nachhaltigkeit, biologische Schädlingsbekämpfung und pilzwiderstandsfähige Sorten und führen so eine alte Tradition in die Zukunft.
Der Museumshäppli-Vortrag «Saus und Laus. Die Höhen und Tiefen des Thurgauer Weinbaus» findet am Donnerstag, 27. November 2025, 12.30 bis 13 Uhr, im Schloss Frauenfeld statt. Eintritt frei, Anmeldung unter: historisches-museum.tg.ch/events
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